Einführung - Was sind ortsfeste elektrische Anlagen?
Ortsfeste elektrische Anlagen sind ein zentraler Bestandteil jeder gewerblichen und industriellen Infrastruktur. Sie umfassen alle fest installierten elektrischen Systeme, wie z.B. Schaltschränke, Steckdosen, Beleuchtungsanlagen und fest verdrahtete Maschinen. Da diese Anlagen permanent in Betrieb sind und potenziell gefährliche Spannungen führen, ist es entscheidend, dass sie regelmässig geprüft werden, um die Sicherheit von Personen und Sachwerten zu gewährleisten. Doch was genau beinhaltet die Prüfung ortsfester elektrischer Anlagen und warum ist sie so wichtig? Dieser Artikel liefert eine detaillierte Übersicht.
Gesetzliche Grundlagen
Die Prüfung ortsfester elektrischer Anlagen ist gesetzlich vorgeschrieben und in verschiedenen Normen und Vorschriften fest verankert. Die wichtigste Norm in diesem Zusammenhang ist die VDE 0105, die die Betriebssicherheit elektrischer Anlagen regelt. Ergänzt wird sie durch die DGUV Vorschrift 3 (ehemals BGV A3), die die Sicherheitsanforderungen für elektrische Anlagen und Betriebsmittel in Unternehmen definiert. Betreiber von elektrischen Anlagen sind verpflichtet, die ordnungsgemässe Funktion und Sicherheit ihrer Systeme durch regelmässige Prüfungen sicherzustellen. Versäumnisse können zu schweren Unfällen führen und rechtliche Konsequenzen nach sich ziehen.
Prüfungsarten
Bei der Prüfung ortsfester elektrischer Anlagen wird grundsätzlich zwischen der Erstprüfung und der wiederkehrenden Prüfung unterschieden:
- Erstprüfung: Diese erfolgt nach der Installation einer neuen Anlage oder nach wesentlichen Änderungen an einer bestehenden Anlage. Sie stellt sicher, dass die Anlage den gesetzlichen Anforderungen entspricht und sicher betrieben werden kann.
- Wiederkehrende Prüfung: Diese Prüfungen erfolgen in regelmässigen Abständen, um die Sicherheit und Funktionsfähigkeit der Anlagen über die Zeit hinweg zu gewährleisten.
Jede Prüfung umfasst in der Regel drei Hauptbestandteile:
- Sichtprüfung: Hierbei wird die Anlage auf sichtbare Mängel überprüft, wie z.B. beschädigte Isolierungen oder lockere Verbindungen.
- Messtechnische Prüfung: Diese Prüfung umfasst verschiedene Messungen, um sicherzustellen, dass die elektrischen Parameter der Anlage im zulässigen Bereich liegen. Dazu gehören Messungen des Isolationswiderstands, des Schutzleiterwiderstands und der Auslösezeiten von Schutzschaltern.
- Funktionsprüfung: In dieser Phase wird überprüft, ob die Anlage wie vorgesehen funktioniert und alle Schutzeinrichtungen korrekt arbeiten.
Prüfungsablauf
Die Durchführung der Prüfung ortsfester elektrischer Anlagen folgt einem klaren Ablauf:
- Vorbereitung der Prüfung:
- Der Prüfingenieur erstellt einen Prüfplan, der alle zu prüfenden Anlagen und deren Prüfintervalle auflistet.
- Es wird sichergestellt, dass alle notwendigen Messgeräte und Hilfsmittel verfügbar sind und den aktuellen Standards entsprechen.
- Durchführung der Prüfung:
- Zunächst erfolgt die Sichtprüfung, bei der der Zustand der Anlage inspiziert wird.
- Anschliessend werden die messtechnischen Prüfungen durchgeführt, wobei spezifische Parameter wie der Isolationswiderstand gemessen werden.
- Schliesslich wird eine Funktionsprüfung vorgenommen, bei der z.B. das korrekte Auslösen von Schutzschaltern überprüft wird.
- Dokumentation und Prüfprotokoll:
- Nach Abschluss der Prüfungen werden alle Ergebnisse detailliert dokumentiert. Das Prüfprotokoll dient als Nachweis für die ordnungsgemässe Durchführung der Prüfung und ist im Falle einer Kontrolle durch die zuständigen Behörden vorzulegen.
Dokumentation und Prüfprotokoll
Nach Abschluss der Prüfungen werden alle Ergebnisse detailliert dokumentiert. Das Prüfprotokoll dient als Nachweis für die ordnungsgemässe Durchführung der Prüfung und ist im Falle einer Kontrolle durch die zuständigen Behörden vorzulegen.
Wichtige Prüfparameter
Bei der Prüfung ortsfester elektrischer Anlagen werden verschiedene elektrische Parameter gemessen, um die Sicherheit und Funktionsfähigkeit der Anlage zu gewährleisten:
- Isolationswiderstand: Ein hoher Isolationswiderstand ist entscheidend, um das Risiko eines Kurzschlusses oder eines elektrischen Schlages zu minimieren.
- Schutzleiterwiderstand: Dieser Wert muss niedrig sein, um sicherzustellen, dass im Fehlerfall der Schutzleiter einen sicheren Erdschluss ermöglicht.
- Auslösezeiten von Schutzschaltern: Diese müssen innerhalb der vorgeschriebenen Grenzen liegen, um im Fehlerfall eine schnelle Abschaltung der Stromversorgung zu gewährleisten.
Typische Fehler, die bei diesen Prüfungen auftreten können, sind z.B. beschädigte Isolierungen, lose Klemmen oder fehlerhafte Schutzschalter. Solche Mängel müssen umgehend behoben werden, um die Sicherheit der Anlage wiederherzustellen.
Prüfintervalle
Die Prüfintervalle für ortsfeste elektrische Anlagen hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. der Art der Anlage, den Umgebungsbedingungen und der Nutzungshäufigkeit. Allgemein gilt:
- Regelmässige Prüfungen: In der Regel werden wiederkehrende Prüfungen alle 4 Jahre durchgeführt. In besonders kritischen Umgebungen oder bei Anlagen mit erhöhtem Risiko können jedoch auch kürzere Intervalle erforderlich sein.
- Faktoren, die die Prüfintervalle beeinflussen: Dazu gehören z.B. extreme Umgebungsbedingungen (Feuchtigkeit, Staub), die Art der Nutzung (ständiger Betrieb oder nur gelegentliche Nutzung) und das Alter der Anlage.
Schulungen und Zertifizierungen
Die Durchführung der Prüfung ortsfester elektrischer Anlagen erfordert spezifische Fachkenntnisse. Prüfungen dürfen daher nur von Elektrofachkräften durchgeführt werden, die über die entsprechenden Qualifikationen verfügen. In vielen Fällen sind zusätzliche Schulungen und Zertifizierungen erforderlich, um sicherzustellen, dass die Prüfer über die neuesten Vorschriften und technischen Entwicklungen informiert sind. Anbieter von Schulungen bieten spezielle Kurse an, die auf die Anforderungen der VDE und DGUV zugeschnitten sind.
Wer ist für die Elektroprüfung verantwortlich?
Die Verantwortung für die Durchführung der Elektroprüfung liegt beim Betreiber der elektrischen Anlagen. Es ist seine Pflicht, die Sicherheit der Anlagen sicherzustellen und die Prüfungen in den vorgeschriebenen Intervallen durchführen zu lassen.
Ortsfeste elektrische Anlagen müssen in der Regel alle vier Jahre geprüft werden. In speziellen Umgebungen können jedoch kürzere Intervalle erforderlich sein.
Die Prüfung umfasst eine Sichtprüfung, messtechnische Prüfungen und eine Funktionsprüfung. Diese Prüfungen dürfen nur von qualifizierten Elektrofachkräften durchgeführt werden.
Nach VDE 0105 100 müssen alle sicherheitsrelevanten Aspekte einer elektrischen Anlage geprüft werden, insbesondere der Isolationswiderstand, der Schutzleiterwiderstand und die Auslösezeiten von Schutzschaltern.
Die Verantwortung für die Prüfung ortsfester elektrischer Anlagen liegt beim Betreiber der Anlage. Die Durchführung muss jedoch von einer Elektrofachkraft erfolgen.
Zu den wichtigsten Messungen bei ortsfesten Anlagen gehören der Isolationswiderstand, der Schutzleiterwiderstand und die Überprüfung der Auslösezeiten von Schutzschaltern.
Ortsfeste elektrische Anlagen umfassen alle fest installierten elektrischen Systeme, wie z.B. Schaltschränke, Steckdosen, Beleuchtung und fest verdrahtete Maschinen.